Online-Arbeitskreis: Traumasensible Kinderpsychiatrie und -psychosomatik

Kolleginnen und Kollegen, die im (teil-)stationären Setting oder im Rahmen von Praxis oder Institutsambulanz arbeiten, sind immer wieder mit Kindern und Jugendlichen und deren Auffälligkeiten konfrontiert, die ursächlich mit psychischer Traumatisierung zusammenhängen können. Oftmals sind gerade die Kinder mit den schwersten Störungszeichen in ihrer früheren Kindheit schwer belastenden Erfahrungen ausgesetzt gewesen oder leben bei Erstvorstellung immer noch in kindeswohlkritischen Lebensverhältnissen. Der Traumakontext als Ursachenprinzip für Störungen wird erst nach und nach in den Kliniken und Praxen realisiert und oft auch nicht erkannt. Schwierigkeiten in der diagnostischen Zuordnung komplexer und früher Traumatisierungen/Trauma- Folgestörungen im Kindesalter im ICD tragen zu dieser Situation mit bei. Die Möglichkeiten einer wirksamen und gezielten traumasensiblen Behandlung werden, insbesondere im stationären Klinikalltag bei üblichen Belegungen mit verschiedensten psychiatrischen Störungsbildern, nur z. T. ausgeschöpft.

Oft führen selbst- und fremdaggressive, destruktive Verhaltensweisen von mutmaßlich betroffenen PatientInnen zu herausfordernden, kritischen Versorgungssituationen, in denen es mitunter zu -für alle – erheblich belastenden Zwangsmaßnahmen kommt. Es kommen regelmäßig auch stark wirksame Psychopharmaka zum Einsatz, die i. d. R. nicht kurativ wirksam sind und lediglich eskalierendes Verhalten begrenzen, ohne dauerhaft eine Symptombesserung zu bewirken. Wiederholte Hospitalisierungen – „Drehtür“- Patientenschicksale sind häufig, ohne dass der dauerhafte Behandlungserfolg für alle Seiten nachhaltig zufriedenstellend ist.

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